Die Meisterspieler
Jeder ist ein Meister
im Spiel
mit seinem Instrument.
Jeder von Ihnen
hat lebenslang
geübt und gearbeitet
um unübertrefflich
zu werden.
Jedes Instrument
bleibt stumm
ohne Spieler.
Die Meister
treffen aufeinander
und spielen
unübertrefflich für sich
lärmig für die Zuhörer –
Sie flüchten sich
in ihre Welt der Musik,
klammern sich
an die Instrumente
und sind nichts anderes
dabei als Geräusch.
Erst als sie
nach und nach
aufhören zu spielen
hören sie in der Stille
etwas geheimnisvolles Gemeinsames.
Sich, –
ohnmächtig
mit den besten Instrumenten,
der besten Ausbildung,
aber
ohne Beziehung
zu den Anderen.
Dann beginnt
einer
sein Instrument
musikalisch zu streicheln
und lädt die anderen Meister
mit Augenblicken ein
zuzustimmen.
Sie hören aufeinander,
und geben ihre Musik
und ihr Können
dazu.
Sie folgen den Tönen,
der Melodie,
die entsteht
und es beginnt
zu klingen
und zu stimmen.
Als Komponisten
hören sie diese Stimmen
und schreiben sie nieder
als Werk.
Sie haben in sich
das Ganze überhört
und jedem Meister
für sein Instrument
einen Teil übergeben.
Großartig
die Kleinigkeit
gleichzeitig
meisterlich zu spielen.
Die Instrumente
sind sich in ihrer Art
bewusst,
dass aus ihnen nur
etwas entsteht,
was der Spieler vorhört.
Die Meisterspieler
sind allein
meisterlich –
zusammen
werden sie zum Klang,
der die Stille
zerreißt.
Sie hören die Klangwelt,
die alles verbindet.
Die Meisterspieler ist ein Lehrgedicht von Waldefried Pechtl
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